PRINZ THOUGHTS

DAS ZENTRUM ALL MEINES HANDELNS IST DER MENSCH. Alles, was mich interessiert, beinhaltet er. Der Mensch mit all seinen Bedürfnissen, körperlich, konkret, gesundheitlich, abstrakt, seelisch-geistig....in Farbe, Fläche und Strich....eingemalt, eingebracht ins Bild, in meine Kunst. Wie auch die Medizin, das Heilen zu meinem Leben gehört, durch Schauen, Zuhören, Hypnose, Trance. Trance in der Medizin, Trance in der Malerei, hier schließt sich der Kreis. So pendle ich hin und her zwischen diesen zwei Welten, die der Malerei und die des Heilens. Im Moment ist das Pendel ganz stark von der Malerei angezogen und gehalten.

MEINE ENTWICKLUNG als Künstlerin verlief über das exakte Zeichnen und Malen in der Schulzeit, zuletzt im Leistungskurs Kunst zu immer wilderer, losgelöster Malerei, um schließlich wieder anzukommen im Abstrakten, wieder ruhiger, mit beinahe meditativen Bildern. Diese im Moment anhaltende Phase begann, nachdem mein kleinstes Kind ein Jahr alt war und ich wieder mehr Zeit zum Malen fand. Damals eröffnete sich ein neuer Weg in die Malerei. Ich hatte das Gefühl, nun allgemeingültig für jeden Menschen bedeutungsvolle Bilder zu malen. Ein gezeichneter Stift ist ein Stift und wird immer ein Stift bleiben. Schön! Wenn er gut gezeichnet ist und man Stifte mag. Aber begrenzt, fest definiert in seiner Funktion, vielleicht sogar deswegen langweilig. Ich möchte ein wenig mehr sagen, ein wenig globaler sein....

MEINE THEMEN ergeben sich aus sehr spontanen Stimmungen und Absichten, also Ideen, die mir im täglichen Umgang mit Menschen in den Sinn kommen. Das Gleiche gilt für meine Farbkompositionen. Je freier und entspannter ich fühle, desto freier, allumfassender, zweckfreier, ungewollter, unverkrampfter und besser werden meine Bilder.

WILL ICH WENIGER, KOMMT MEHR HERAUS!

Auf diese Weise kristallisieren sich Richtungen, Themen oder Bildertypen heraus, die für mich total stimmig und gültig sind. Ich wiederhole sie in Variationen, komme immer tiefer in diese Themen hinein, sie entwickeln sich immer weiter....

MEINE BILDER sind sicherlich auch durch meinen HINTERGRUND beeinflusst, durch mein tägliches Dasein in meinem Umfeld, mein medizinisches Schaffen oder meine Ausbildung zur Hypnotherapeutin. Träume, Trance und Ekstase sind Phänomene, die mich faszinieren und die auch beim Malen in mir fließen... So haben die URVOELKER und der Buddhismus meine Kunst mitgeprägt. Die origin Americans, Aborigines, die afrikanischen Völker, ihre Kunst, ihre Art zu Leben.... All das zusammen mit dem, was ich so mitbringe, glaube und fühle, fließt zusammen in meinen Bildern.

Ich zelebriere MOMENTE DES ALLEINSEINS, ALLES-EINS-SEINS, und nutze diese Momente, Stimmungen, um in Zustände, für mich Glückszustände des Daseins zu gleiten. Man nennt das auch „perfect moments“, also ohne denken zu malen.... Alles, was das beinhaltet, also Alleinsein, Träumen, Trommeln, Singen, Musik hören, Malen....Bilder. DAS IST ES, meine Leidenschaft, meine Kunst, wenn man so will.

Ich möchte keine Probleme aufzeigen oder darstellen mit meinen Bildern, ich möchte keine Probleme lösen oder sogar die Welt erwecken, retten. Das ist für viele ihre Intention, Kunst entstehen zu lassen. Eine wichtige Art des Ausdrucks von Kunst. Aber das ist eben nicht die meine.

Für mich ist das Malen und was daraus entsteht, Ausdruck von GLÜCK, glücklichem Sein auf unendlich viele Art und Weisen, tausend möglichen Wegen. Wenn ich kleine Funken von glücklichen Gefühlen in die Sinne derer bringen kann, die meine Bilder betrachten, ist es das, was ich mit meiner Malerei erreichen will. Nicht mehr. In Momenten einer allumfassenden Komplexität meiner Sinne, Gefühle, Gedanken oder Fähigkeiten entstehen Bilder, ernsthaft verbunden mit mir und zugleich frei von allem auch von mir, ein Impuls, der alles und nichts ist....ein Bild!

Viele Jahre habe ich mich im AKTZEICHNEN geübt. Meiner Lehrerin Katarina Zipser verdanke ich sehr viel. Das Zeichnen von Menschen vereinigt vieles miteinander: über die Kunst zur Anatomie, Medizin, das Wesen des Menschen und über das Zeichnen zurück zu meiner Kunst, zu mir und vielen anderen, den Menschen eben. Das ist es, ein Kreis, der Kreis, der für mich alles verbindet, umschließt, sich dreht, lebt, DAS LEBEN.

Im Lauf der Zeit kristallisieren sich gewisse Motive, LEITTHEMEN heraus. Durch ständig in Bewegung, in Wandlung sein, in verschiedenen Blickwinkeln schauen, tauchen doch konstant bleibende Themen wie die BEGEGNUNG mit SICH, allen Rollen, die man gleichzeitig spielt oder mit dem ANDEREN spielt, die LIEBE, die SEHNSUCHT das LICHT. Das kann man u.a. in meinen DUO-Bildern sehen. Wiederkehrende Motive sind zum Beispiel auch die STREIFEN. Für mich sind sie Ausdruck der Vielschichtigkeit und Komplexität aller Dinge, des Menschen, des Lebens, der vielen Rollen, die jeder spielen kann, darf, muss, der Begegnung. Ein anderes Element meiner Kunst stellen klare Formen dar, SYMBOLE, meine eigenen, wie die ALLESQUADRATE, aber auch allgemeingültige Symbole wie Mond, Sonne, Männliches, Weibliches, Kuben, Schiffe, Tore, Dunkles, Helles. Ganz zentral für mich ist LICHT!!! Aus dem Thema Licht plus Symbolik und etwas sehr ursprünglichem, archaischem sind meine WÄCHTER entstanden. Zuerst Leuchttürme, rot-weiß gestreift, Steifen also, aber auch schnelle, leichte SKIZZEN von Menschen, als Waechter, die Schutz bieten, zum Beispiel neben der Tür. Das gibt es im Buddhismus, bei den Indianern, Afrikanern, sogenannte Totems und andere Schutzgegenstände....Diese Wächter wurden immer weiter entwickelt, verbunden mit meinen Inhalten. Sie vereinigen viele Aspekte meiner Malerei: Meine Kindheit, die ich häufig auf INSELN verbrachte, andere Kulturen, meine Bewunderung für die Schönheit und Allgemeingültigkeit von Symbolen, mein Wissen, wieviel Kraft und Stärke, Vertrauen und Sicherheit ein Licht in der Nacht spenden kann....

All das kann man sehen in meinen ALLESBILDERN, den Sun-Spirals, den Sies und Ers, den Wächtern, den Streifen, den Toren, den Duos....

Ich wünsche viel Spaß bei der Durchsicht meiner Bilder!

Stephanie Prinz